Reizdarmsyndrom

Definition des Reizdarmsyndroms
Das Reizdarmsyndrom (kurz RDS; Irritable Bowel Syndrom/IBS) bezeichnet chronische Funktionsstörungen im Magen-Darm-Trakt und Stuhlunregelmäßigkeiten, ohne dass krankhafte Veränderungen feststellbar sind. Es gilt als eine der häufigsten Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. In Deutschland leiden etwa 15 Millionen Menschen darunter. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Reizdarmsyndrom bei Erwachsenen

Die Erkrankung bei Erwachsenen liegt dann vor, wenn folgende Punkte gleichzeitig auftreten:

  1. Es zeigen sich chronische, länger als drei Monate anhaltende Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Blähungen, die vom Darm ausgehen, verbunden mit Stuhlunregelmäßigkeiten.
  2. Der Patient sucht Hilfe, die Lebensqualität ist beeinträchtigt.
  3. Eine krankhafte Veränderung als Ursache kann ausgeschlossen werden.

Ursachen des Reizdarmsyndroms

Mechanismen, die zum Reizdarmsyndrom führen, sind nicht spezifisch, deren Erkennung ist jedoch wichtig für eine individuelle Behandlung der Erkrankung.

Derzeit werden verschiedene Faktoren diskutiert, die das Auftreten eines Reizdarmsyndroms auslösen können, beispielsweise eine Störung der Beweglichkeit des Darms (gastrointestinale Motilität). Auch eine veränderte Wahrnehmung kann die Ursache sein, wenn zum Beispiel normale Verdauungsvorgänge plötzlich als schmerzhaft empfunden werden. Veränderungen in der Darmschleimhaut (molekular oder zellulär) oder der Darmflora sowie Infektionen und eine genetische Disposition werden ebenfalls als mögliche Auslöser genannt. Zudem können psychische Faktoren, wie Stress oder Ärger, eine Rolle spielen.