Ernährungstherapie bei Gicht und Hyperurikämie

Die Menge an Harnsäure, die im Körper entsteht, lässt sich durch die richtige Auswahl der Lebensmittel beeinflussen. Zur Umsetzung einer purinarmen Ernährung werden zwei Kostformen unterschieden. Der Umrechnungsfaktor von Purine in Harnsäure beträgt 3.

Die „streng purinarme“ Kost unterliegt einer sehr strengen Lebensmittelauswahl und ist auch bei hoher Motivation über einen längeren Zeitraum kaum durchzuhalten. Sie wird daher nur in speziellen Situationen, z. B. nach einem akuten Gichtanfall, in der Klinik durchgeführt.

Empfehlenswert für die dauerhafte Ernährung ist die „purinarme" Kost. Basis dieser Diät ist eine vollwertige Ernährung, bei der purinarme/-freie gegenüber purinreichen Lebensmitteln bevorzugt werden.

Purinarme Kost
Purinzufuhr: max. 170 mg/Tag (entspricht 500 mg Harnsäure/Tag bzw. 3.000 mg/Woche)

Streng purinarme Kost
Purinzufuhr: max. 100 mg/Tag (entspricht 300 mg Harnsäure/Tag bzw. 2.000 mg/Woche).

Nährstoffrelation bei purinarmer Kost

Energie2000 kcal*
Eiweiß15 Energie-%
Fett ≤ 30 Energie-%
Kohlenhydrate55 Energie-%
Ballaststoffe30 g/Tag
Trinkflüssigkeit≥ 2 l energiefreie Getränke


*Laut den Empfehlungen der DGE für die Krankenhausernährung wird von einem PAL (Physical Activity Level) von 1,2 für immobile Patienten z.B. im Akutkrankenhaus (ca. 1.850 kcal/Tag) und einem PAL von 1,4 für mobile Patienten z.B. in Reha-Kliniken (ca. 2.150 kcal/Tag) ausgegangen. Der Mittelwert aus diesen beiden Zahlen ergibt einen Energiebedarf von 2.000 kcal/Tag, der natürlich bei Bedarf individuell auf die einzelnen Patienten angepasst werden sollte.